Frauen-Nationalmannschaft
Deutschland verliert knapp bei Popp-Abschied
Die Frauen-Nationalmannschaft hat im zweiten Spiel unter der Regie des neuen Bundestrainers Christian Wück in Duisburg ihre erste Niederlage hinnehmen müssen. Im ersten Heimspiel nach der Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen verlor Deutschland in Duisburg gegen Australien 1:2 (1:1). Für die DFB-Auswahl traf Selina Cerci (5.), Kyra Cooney-Croos (39.) und Clare Hunt (77.) erzielten die Tore für die Gäste aus Australien.
Die Partie gegen Australien war zeitgleich das letzte Spiel von Alexandra Popp. In ihrem 145. und letzten Länderspiel wurde die langjährige Kapitänin in der 15. Minute unter tosendem Applaus ausgewechselt. Neben Popp wurden von dem Anpfiff unter großem Beifall zudem die aus dem DFB-Team zurückgetretenen Marina Hegering und Merle Frohms gebührend verabschiedet.
Im Vergleich zum letzten Länderspiel gegen England veränderte Wück seine Startelf auf sechs Positionen. Zwischen den Pfosten vertraute er auf Stina Johannes, vor der Janina Minge und Sarai Linder die Innenverteidigung bildeten. Auf den defensiven Außenbahnen starteten Giulia Gwinn auf der rechten und Felicitas Rauch auf der linken Seite. Im defensiven Mittelfeld begannen Lisanne Gräwe und Sjöke Nüsken, im offensiven Mittelfeld setzte Wück auf Selina Cerci. Die offensiven Außenpositionen bekleideten rechts Vivien Endemann und links Klara Bühl. Als alleinige Sturmspitze startete in ihrem letzten Länderspiel Alexandra Popp.
Frühe Führung durch Cerci
Das deutsche Team war von Anpfiff an die aktivere Mannschaft und spiele schnell nach vorne. Bereits in der zweiten Minute verzeichnete das DFB-Team den ersten Abschluss durch Vivien Endemann. Kurz darauf belohnte sich die Mannschat von Wück für den couragierten Auftakt. Nachdem die Gäste den Ball im Spielaufbau verloren, flankte Endemann den Ball von der rechten Seite auf den zweiten Pfosten. Aus etwa fünf Metern ließ sich Cerci die Chance nicht nehmen und köpfte zur frühen Führung ein (5.).
Auch nach dem Tor war Deutschland das spielbestimmende Team und wollte ein weiteres Tor nachlegen. Rauchs Abschluss klatschte an den Pfosten (8.), Australiens Keeperin Mackenzie Arnold parierte gegen Bühl (9.).
Nach einer Viertelstunde Spielzeit folgte dann der emotionalste Moment des Abends. Als Wück das Signal zur Auswechslung Popp gab, erhoben sich die 26.633 Zuschauenden von ihren Plätzen und die Spielerinnen bildeten einen Spalier. Popp überreichte die Binde an ihre Nachfolgerin Giulia Gwinn und verließ zum letzten Mal als deutsche Nationalspielerin das Spielfeld. Für sie kam Nicole Anyomi in die Partie.
Anschließend verlor das deutsche Spiel an Zielgenauigkeit und Tempo. So kamen die Gäste aus Australien zu ihren ersten Torchancen, doch gleich zweimal scheiterte Caitlin Foord an Stina, die herausragend parierte (22., 25.). Die deutsche Mannschaft zeigte sich nicht geschockt, verpasste es aber trotz guter Gelegenheiten, beide Male eingeleitet von Gwinn, die Führung auszubauen: Nüsken traf den Ball nach einer Flanke nicht richtig, so dass dieser am Tor vorbeirauschte (28.), Endemann schoss das Spielgerät kurz darauf knapp am linken Pfosten vorbei (32.).
Ausgleich kurz vor der Pause
Danach verlor die zuvor rassige Partie an Tempo und das Spiel fand hauptsächlich im Mittelfeld statt. Kurz vor der Pause nutzten die "Matildas" aber einen Fehler im deutschen Aufbauspiel eiskalt aus. Ein Fehlpass von Torschützin Cerci fing Cooney-Croos ab, nutzte dne Überasschungsmoment und hob den Ball aus etwa 40 Metern über die zurück eilende Johannes ins deutsche Tor (40.). Mit dem Remis ging es für die beiden Mannschaften zur Halbzeit in die Kabinen.
Für den zweiten Durchgang wechselte Wück Lina Magull und Sophia Kleinherne für Gräwe und Minge ein.
Nach dem Wiederanpfiff kämpften die Teams um jeden Ball, es gelang ihnen jedoch nicht, längere Ballstafetten einzubauen und die Spielkontrolle an sich zu nehmen. Keine der beiden Mannschaften erspielte sich klare Torchancen. Zur Stundenmarke wechselte Wück erneut, diesmal dreifach: Pia Sophie Wolter, Linda Dallmann und Jule Brand betraten den Platz für Gwinn, Cerci und Bühl.
Erst wenige Momente auf dem Platz sorgte Wolter mit einer Flanke von der rechten Seite für Gefahr, Anyomi verpasste jedoch knapp und Endemann war anschließend zu überrascht, um den Ball im Strafraum zu kontrollieren (61.). Australien, WM-Vierter 2023, zog sich mit fortwährender Spieldauer immer weiter zurück und setzte auf ihr Konterspiel, die deutsche Mannschat bot aber wenig Räume für Gegenstöße an. Der DFB-Auswahl fehlte der Spielfluss, es schlichen sich immer mehr Fehler in das Passspiel ein.
Hunt trifft zur Entscheidung
Mit der ersten Chance der zweiten Spielhälfte erzielten die Australierinnen dann direkt ein Tor und gingen in Führung. Nach einer Ecke von Torschützin Cooney-Cross sprang Johannes unter dem Ball hindurch, wodurch Clare Hunt aus vier Metern kein Problem hatte, zum 1:2 einzuköpfen (77.).
Direkt im Gegenzug gelang es Deutschland beinahe, eine Reaktion zu zeigen und den Ausgleich wiederherzustellen. Nach einem Angriff über die rechte Seite behauptete Anyomi sich im Strafraum und legte ab zu Endemann, ihr Schuss aus etwa zwölf Metern klärte Arnold zur Ecke (79.). Im Anschluss an die Ecke kam die eingewechselte Dallmann zum Abschluss, der Versuch rauschte zwar an der aufgerückten Arnold vorbei, wurde jedoch vor dem Tor abgeblockt (80.). Bis zum Abpfiff gelang es dem DFB-Team nicht mehr, entscheidend vor das gegnerische Tor zu kommen.
Deutschland unterliegt Australien
Kategorien: Frauen-Nationalmannschaft
Autor: sid/ts
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