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Bayern-Meistertrainer Straus: "Wir sind noch nicht satt"
"Fokus.Frauen." Das ist die Überschrift der zweiten Auflage der DFB Women's Week, die rund um das DFB-Pokalfinale in Köln vom 3. bis 13. Mai 2024 stattfindet. Dabei sollen durch aufeinander abgestimmte Maßnahmen von der Basis bis in die Spitze Frauen in den Blickpunkt gerückt und die volle Aufmerksamkeit auf die Themen Frauenfußball und Frauen im Fußball gelegt werden. Die DFB-Womens Week ist eine Maßnahme der Strategie Frauen im Fußball FF 27.
Es ist geschafft: Die Frauen des FC Bayern München haben erneut die Deutsche Meisterschaft gewonnen. Ein 2:1 bei Bayer 04 Leverkusen - zwei Spieltage vor Schluss - war der finale Schritt. Im DFB.de-Interview spricht Meistertrainer Alexander Straus über seine Gefühle nach dem Triumph, über Bierduschen und Wechselkleidung. Aber der 48 Jahre alte Fußball-Lehrer blickt auch schon voraus – aufs DFB-Pokalfinale am Donnerstag (ab 16 Uhr, live im ZDF und auf Sky) gegen Titelverteidiger VfL Wolfsburg im RheinEnergieStadion in Köln.
DFB.de: Alexander Straus, herzlichen Glückwunsch zum Gewinn der Deutschen Meisterschaft. Was fühlen Sie gerade?
Alexander Straus: Ich bin einfach nur stolz und glücklich. Und auch erschöpft. Ich freue mich, wenn ich zuhause im Bett liege und etwas schlafen kann. Es war sehr emotional und anstrengend in den vergangenen Tagen. Ich bin vor allem stolz darauf, dass wir unseren Titel verteidigen konnten. Das macht es für mich persönlich noch besonderer. Ich bin jetzt das zweite Jahr beim FC Bayern, und wir sind zweimal gemeinsam Deutscher Meister geworden. Großartig!
DFB.de: Was war nach dem Schlusspfiff in der Kabine los?
Straus: Wir haben ein wenig gefeiert. Aber nicht übertrieben. Denn die Saison ist noch nicht vorbei. Mit dem DFB-Pokalfinale am Donnerstag steht uns ein weiteres großes und wichtiges Spiel bevor. Danach können wir eine große Party feiern. Jetzt noch nicht. Wir müssen die Kräfte noch einmal bündeln.
DFB.de: Wie viele Bierduschen mussten Sie bereits über sich ergehen lassen?
Straus: Oh, da war schon die eine oder andere dabei. (lacht) Aber das ist völlig in Ordnung. Ich mag die Tradition. Ich hatte reichlich Wechselsachen dabei und bin jetzt wieder trocken. Ich hoffe, das bleibt auch so, bis ich zuhause bin...
DFB.de: Wie schauen Sie vor allem auf die starken Leistungen in vergangenen Wochen und Monaten in diesem Jahr zurück?
Straus: Sie haben es schon richtig eingeordnet. Wir haben überwiegend richtig starke und stabile Leistungen gezeigt. Die Mannschaft hat es fantastisch gemacht. Die Spielerinnen waren fast immer da, wenn es nötig war. Und wenn wir mal etwas Glück brauchten, hatten wir das auch. Wir hatten vor Weihnachten eine komplizierte Phase, worauf einige Außenstehende unser Projekt in Frage gestellt haben. Aber wir haben das nicht an uns rankommen lassen und spätestens jetzt die richtige Antwort auf die Frage gegeben. Wir sind etwas gestrauchelt. Das stimmt. Aber gute Teams zeichnet es aus, dass sie dann den Weg zurück in die Spur finden. Ich denke, dass es keine zwei Meinungen gibt, dass uns das gelungen ist.
DFB.de: Ihre Mannschaft hat in dieser Saison wettbewerbsübergreifend nur ein einziges Pflichtspiel verloren. Was sagt das über Ihr Team aus?
Straus: Ganz viel! Das ist eine unglaublich starke Leistung von der Mannschaft - vor allem auch, weil uns das in der sehr, sehr starken Bundesliga gelungen ist.
DFB.de: Wie groß ist der Druck, der auch bei Ihnen abgefallen ist? Als Bayern-Trainer werden immer Titel erwartet...
Straus: Natürlich groß, weil auch ich erfolgreich sein und somit Titel gewinnen möchte. Einen haben wir jetzt. Ein weiterer ist möglich. Aber wissen Sie, was mich wirklich bewegt? Dass ich davon überzeugt bin, dass wir noch nicht am Ende unserer Möglichkeiten angekommen sind. Unser Projekt nimmt gerade Fahrt auf. Wir werden in den kommenden Jahren noch stärker werden. Davon bin ich wirklich überzeugt. Darauf freue ich mich. Denn wir haben noch einen weiten Weg vor uns und werden weiter hart arbeiten.
DFB.de: Ist der Gewinn der Champions League das Ziel?
Straus: So möchte ich das nicht formulieren. Wir sind in dieser Saison in der Gruppenphase ausgeschieden. Darüber waren wir alle enttäuscht. Aber man muss auch sagen, dass wir unglaubliches Pech in diesem Wettbewerb hatten. Hinzu kam, dass uns in den entscheidenden Begegnungen in der Gruppenphase wichtige Spielerinnen gefehlt haben. Es kamen einfach verschiedene Aspekte zusammen. Diesmal hat es nicht geklappt, aber wir greifen auch in der Champions League wieder an.
DFB.de: Sie haben es schon angesprochen: Am Donnerstag steht das DFB-Pokalfinale gegen den VfL Wolfsburg auf dem Programm. Wie schwer ist es, die Motivation nach diesem Triumph aufrecht zu erhalten?
Straus: Gar nicht schwer. Wir alle wollen den DFB-Pokal gewinnen. Wir sind noch nicht satt. Man muss den Spielerinnen nur ins Gesicht schauen, da sieht man, dass sie noch etwas vorhaben. Wir wollen auch diesen Titel holen. Dafür werden wir alles geben.
DFB.de: Der VfL Wolfsburg hat den DFB-Pokal zuletzt neunmal in Serie gewonnen und ist in dem Wettbewerb seit 49 Begegnungen unbesiegt. Wie wollen Sie diese Serie brechen?
Straus: Es wird ein hartes Match, es wird ein enges Match. Aber natürlich haben wir die Möglichkeit, die Wolfsburgerinnen zu besiegen. In der Bundesliga ist es uns in dieser Saison zweimal gelungen. Aber wir haben großen Respekt vor den Leistungen des VfL - nicht nur im DFB-Pokal, sondern wegen all ihrer Leistungen und Erfolge in den vergangenen Jahren.
DFB.de: Gehen Sie aufgrund der Leistungen in der Google Pixel Frauen-Bundesliga nun als Favorit in das DFB-Pokalfinale?
Straus: Wer Favorit ist, spielt für mich wirklich überhaupt kein Rolle. Wolfsburg hat eine fantastische Mannschaft mit fantastischen Spielerinnen, die in den vergangenen Jahren alles gewonnen haben, was man gewinnen kann. Ich erwarte ein Duell auf Augenhöhe. Kleinigkeiten werden entscheiden. Darauf bereiten wir uns vor. Ich freue mich auf das Duell, das ausverkaufte Stadion und das ganze Drumherum, von dem allem schwärmen, die schon einmal dabei waren.
Kategorien: Google Pixel Frauen-Bundesliga, DFB-Pokal der Frauen
Autor: sw
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