DFB-Pokal
Modus
Modus
An den Spielen um den DFB-Vereinspokal auf DFB-Ebene nehmen 64 Mannschaften teil, und zwar die Mannschaften der Bundesliga und der 2. Bundesliga des abgelaufenen Spieljahres, die Verbandspokalsieger der 21 Landesverbände, der Meister, der Zweit-, Dritt- und Viertplatzierte der 3.Liga des abgelaufenen Spieljahres.
Zweite Mannschaften von Lizenzvereinen sind an den Spielen um den DFB-Vereinspokal nicht teilnahmeberechtigt. Darüber hinaus gilt zusätzlich, dass keine zwei Mannschaften eines Vereins/Kapitalgesellschaft an den Spielen um den DFB-Vereinspokal teilnehmen. Handelt es sich bei einem Verbandspokalsieger um eine Zweite Mannschaft eines Lizenzvereins oder um eine Mannschaft eines Vereins, der bereits mit einer Mannschaft für den DFB-Vereinspokal qualifiziert ist, so tritt an ihre Stelle die nächstplatzierte und teilnahmeberechtigte Mannschaft im Pokalwettbewerb des Landesverbandes.
Ist der Meister, der Zweit-, Dritt- oder Viertplatzierte der 3. Liga eine Zweite Mannschaft eines Lizenzvereins oder ist der Meister, der Zweit-, Dritt- oder Viertplatzierte der 3. Liga bereits über den Verbandspokalwettbewerb des jeweiligen Landesverbandes für den DFB-Vereinspokal qualifiziert, so tritt an ihre Stelle die nächstplatzierte und teilnahmeberechtigte Mannschaft der Tabelle der 3. Liga bzw. die nächstplatzierte und teilnahmeberechtigte Mannschaft im Pokalwettbewerb des Landesverbandes.
Die verbleibenden Plätze bis zur Zahl 64 werden an die Landesverbände vergeben, die die meisten Herren-Mannschaften im Spielbetrieb haben. Dabei kann jeder Verband höchstens einen weiteren Teilnehmer stellen. Die Entscheidung darüber, welche Verbände eine weitere Mannschaft melden können, trifft der DFB-Spielausschuss auf Grundlage der jeweils aktuellen DFB-Mitglieder-Statistik. Jeder Landesverband muss mit mindestens einer Amateur-Mannschaft vertreten sein.
Spielgemeinschaften können nicht am DFB-Vereinspokal teilnehmen. Voraussetzung für die Teilnahme ist, dass mit der Meldung für den DFB-Vereinspokal eine Erklärung vorgelegt wird, wonach für den Fall einer Fernsehliveübertragung ein werbefreies Stadion zur Verfügung steht, das nicht am Sitz des Vereins bzw. der Tochtergesellschaft gelegen sein muss. Ist der Verein oder die Tochtergesellschaft nicht Eigentümer, muss eine dementsprechende Erklärung des Eigentümers vorgelegt werden.
Die Paarungen der ersten Runde im DFB-Pokal werden aus zwei Behältern ausgelost, deren einer die Mannschaften der Bundesliga und 2. Bundesliga und deren anderer die Amateur-Mannschaften enthält. Dabei gilt der Status im Spieljahr des auszulosenden Wettbewerbs. Eine Ausnahme gilt für die Aufsteiger zur 2. Bundesliga sowie für den Tabellenfünfzehnten des abgelaufenen Spieljahres der 2. Bundesliga, die abweichend von ihrem Status dem Amateurbehälter zugeordnet werden.
Gleiches gilt für den Tabellensechzehnten des abgelaufenen Spieljahres der 2.Bundesliga, falls er sich in den Relegationsspielen für die 2. Bundesliga qualifiziert hat. Es wird je ein Los zuerst aus dem Amateurbehälter und danach aus dem Behälter mit den Losen der Bundesliga und 2. Bundesliga gezogen. Die zuerst gezogene Mannschaft hat in jedem Fall Heimrecht. Die Sieger der Paarungen sind für die zweite Runde qualifiziert.
Die Paarungen der zweiten Runde werden aus zwei Behältern ausgelost, deren einer die Mannschaften der Bundesliga und 2. Bundesliga und deren anderer die Amateur-Mannschaften enthält. Dabei gilt der Status im Spieljahr des auszulosenden Wettbewerbs. Es wird je ein Los zuerst aus dem Amateurbehälter und danach aus dem Behälter mit den Losen der Bundesliga und der 2. Bundesliga gezogen. Sind in einem Behälter keine Lose mehr vorhanden, werden die verbleibenden Mannschaften des anderen Behälters gegeneinander ausgelost. Die zuerst gezogene Mannschaft hat in jedem Fall Heimrecht. Die Sieger der Paarungen sind für die dritte Runde qualifiziert.
Die Paarungen werden aus einem Behälter ausgelost, wobei die zuerst gezogene Mannschaft Heimrecht hat. Bei Spielen zwischen Lizenzspieler- und Amateur-Mannschaften haben die Amateur-Mannschaften Heimrecht. Die Sieger der Paarungen sind für die jeweilige nächste Runde qualifiziert.
Die beiden Sieger der Halbfinalspiele bestreiten das Endspiel an dem vom DFB festgelegten Endspielort.
Ist nach Ablauf der normalen Spielzeit kein Sieger ermittelt, wird das Pokalspiel um 2x15 Minuten verlängert. Ist nach der Verlängerung noch keine Entscheidung gefallen, wird der Sieger durch Elfmeterschießen ermittelt.
Ein Spieler, der im laufenden Wettbewerb die fünfte Gelbe Karte gesehen hat, muss für ein Spiel aussetzen. Sperren, die aus einer Roten Karte resultieren, werden in die kommende DFB-Pokal-Saison übernommen. Sieht ein Spieler die Gelb-Rote-Karte, ist dieser im nächsten Spiel seines jeweiligen Vereins im DFB-Pokal-Wettbewerb gesperrt.
Das Logo
Der DFB-Pokal erhielt zur Saison 2016/2017 einen neuen Markenauftritt. In diesem Zuge wurde auch das Logo neu gestaltet. Die Trophäe erscheint darin in einem kraftvollen, modernen Design. In geschwungenen Linien werden die Konturen des begehrten Cups gezeichnet. Sie erinnern an die Goldbänder, die bei der Siegerehrung auf die Gewinner regnen.
Mit dem nachfolgenden Link können Sie eine ZIP-Datei mit dem aktuellen Logo des Wettbewerbs um dem DFB-Pokal der Herren herunterladen. Diese Dateien sind ausschließlich zur redaktionellen Nutzung gedacht. Jede werbliche und kommerzielle Nutzung des Logos ist mit dem Deutschen Fußball-Bund zu klären.
Terminierung
Die Fußballfans in Deutschland kennen die Prozedur. Die DFB-Pokal-Lose werden unter juristischer Aufsicht gezogen, dann steht fest, wer in der jeweils nächsten Pokalrunde gegen wen anzutreten hat. Etwa ein bis zwei Wochen später teilt der Deutsche Fußball-Bund (DFB) via DFB.de und auf den DFB-Pokalkanälen in den sozialen Netzwerken die genauen Ansetzungen mit. Welche Begegnung wird wann ausgetragen, welche Spiele - zusätzlich zum alle Pokalspiele übertragenden Pay-TV-Sender Sky - werden live in der ARD und im ZDF gezeigt? Diese Fragen sind dann geklärt.
So funktioniert die Terminierung
Die Auslosung der 1. Hauptrunde des DFB-Pokals wird nach Abschluss aller Wettbewerbe in den Landesverbänden einige Wochen nach dem Pokalfinale terminiert. Die Auslosungen der 2. Hauptrunde bis inklusive Halbfinale sind grundsätzlich am Sonntag nach der jeweiligen Spielrunde angesetzt. Hier kann es in Ausnahmefällen zu Abweichungen kommen. Übertragen werden die Auslosungen abwechselnd live von ARD und ZDF aus dem Deutschen Fußballmuseum in Dortmund.
Zuständig für den DFB-Pokal-Wettbewerb ist die Abteilung Spielbetrieb des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Die verfügbaren Spieldaten für den DFB-Pokal sind im Rahmenterminkalender fixiert. Nachdem die Auslosung der Spielrunde erfolgt ist, werden bei allen Beteiligten Wünsche und Vorgaben abgefragt: bei den teilnehmenden Vereinen, den Sicherheitsbehörden, vor allem bei der Zentralen Informationsstelle Sporteinsätze (ZIS) und beim Fernsehen. Die Vereine können einen Wunschtermin für die Ansetzung hinterlegen, die ZIS klärt, welche Vorgaben aus sicherheitstechnischer Sicht zu berücksichtigen sind - beispielsweise welche Begegnungen auf keinen Fall an einem Tag angesetzt werden dürfen, und die übertragenden TV-Anstalten übermitteln ihre Wünsche für die jeweiligen Livespiele. Anhand dieser Daten und unter größtmöglicher Berücksichtigung der Vorgaben und Wünsche wird in enger Abstimmung mit allen Beteiligten der Spielplan erstellt.
Bei der Erstellung der zeitgenauen Ansetzungen sind die Sicherheitsvorgaben der Behörden für den DFB bindend. Eine Abstimmung erfolgt ebenfalls mit der Deutschen Fußball Liga (DFL). Es wird gemeinsam erörtert und geprüft, wie sich die DFB-Pokalbegegnungen in den Bundesliga- und Europapokalspielplan einbinden lassen, ohne dass die vorgesehene Verteilung der Spiele in den Lizenzligen durcheinandergebracht wird. Eine Besonderheit sind in der ersten Pokalrunde die beiden Teilnehmer des Supercups, der am Samstag der ersten DFB-Pokal-Hauptrunde stattfindet. Diese Mannschaften spielen ihre Partien zu einem späteren Zeitpunkt.
Direkt nach der Auslosung beginnt die Arbeit zur zeitgenauen Ansetzung der bis zu 32 Partien. Je nach Komplexität der Vorgaben und Wünsche kann die Ansetzung in der ersten Runde bis zu zwei Wochen dauern.
Detailliert ausgearbeitet wird die Ansetzung auch mit den TV Sendern ARD, ZDF, Sky und dem Sportrechte-Vermarkter SportA. Hier wird anhand des vertraglich vereinbarten Sendekonzepts final entschieden, wer welche Partie live ausstrahlen wird. Was die TV-Übertragungen angeht: Bei Sky sind alle Begegnungen live zu sehen. Eine Besonderheit bilden die Livespiele im Free-TV, die von der ARD und dem ZDF übertragen werden. Der Sender teilt dem DFB mit, welche Partie er in voller Länge übertragen will. Der DFB setzt diese Spiele dann - sofern keine Sicherheits- und Spielplangründe dagegen sprechen - zum entsprechenden Datum und Uhrzeit an. In den ersten beiden Runden sowie dem Viertelfinale sind zwei, im Achtelfinale vier Free-TV-Livespiele vorgesehen.
DFB-Vereinspokal-Trophäe
Zum allerersten Mal wurde die heute bekannte, goldene Trophäe im Jahr 1965 vom Dortmunder Alfred "Aki" Schmidt in den Himmel gereckt. Damals fand das Finale um den größten deutschen Vereinspokal noch nicht in Berlin, sondern in Hannover statt. Der ideelle Wert war aber identisch, denn damals wie heute gehörte der Gewinn des DFB-Pokals zu den größten Zielen im deutschen Fußball.
Nach der Kriegspause hatte der Deutsche Fußball-Bund lange noch den sogenannten Tschammer-Pokal an die Sieger übergeben, doch 1964 sollte die Erinnerung an die Nazi-Ära endgültig verschwinden. Der damalige DFB-Präsident Dr. Peco Bauwens wandte sich daher an den Kölner Goldschmied Wilhelm Nagel mit einem Auftrag, den der Künstler so sicher noch nicht vor sich auf dem Tisch liegen hatte: dem Bau einer Trophäe, die dem kulturellen Anspruch des DFB entspricht.
Pokalsockel wurde 1991 vergrößert
Doch Wilhelm Nagel, im Jahr 2014 verstorben, nahm sich dieser Aufgabe an und erschuf eine Trophäe, die durch 210 Gramm Feingold, zwölf Turmalinen, zwölf Bergkristallen, 18 Nephriten sowie ein in Jade gestanztes DFB-Emblem bis heute zu beeindrucken weiß. Das Objekt der Begierde wiegt dabei immer noch mehr als sechs Kilogramm und wird Jahr für Jahr durch die Eintragung der Siegermannschaft im Sockel ein Stück wertvoller.
Dass dieser Sockel allerdings endlich ist, merkte nicht nur der Kölner Goldschmied spätestens knapp 30 Jahre nach der Herstellung. Deshalb wurde der Pokal 1991 um ganze fünf Zentimeter vergrößert und dürfte nun alle Sieger bis mindestens zum Jahr 2030 auf sich platzieren können.
Doch der goldene Kelch, in den übrigens knapp acht Liter Flüssigkeit gefüllt werden können, hat nicht nur glorreiche Zeiten hinter sich. Nach dem Finalsieg des FC Schalke 04 gegen Bayer Leverkusen im Jahr 2002 feierten die Königsblauen so ausgelassen, dass Rudi Assauer den Pokal von einem Tieflader auf die Straße fallen ließ. Die eigentlich so schön strahlende Trophäe war zerkratzt und zerbeult – eine Weitergabe in diesem Zustand war komplett ausgeschlossen. Erneut nahm sich Wilhelm Nagel der Sache an, reparierte das Objekt der Begierde in insgesamt rund fünf Monaten und in weit über 600 Arbeitsstunden und schickte die Rechnung in Höhe von etwa 34.000 Euro nach Gelsenkirchen. Ob Schalke-Legende Assauer selbst für den Schaden zahlte, ist bis heute ungeklärt...
Den momentanen materiellen Wert taxieren Kunstexperten auf etwa 35.000 Euro. Der ideelle Wert liegt dagegen viel höher - gehört der DFB-Pokal doch nach der Meisterschale zur begehrtesten Trophäe im deutschen Fußball.